In einer Welt des Überflusses und der Massenproduktion mit Wegwerfmentalität sind überdauernde Qualität und zeitlose Ästhetik lohnenswerte Ziele.
Dies bedeutet im innovativen Schaffensprozess eines Kunsthandwerkers die Suche nach einer eigenen Formensprache im Rahmen der gestalterischen und physikalischen Möglichkeiten. Dabei bildet die Harmonie der Proportion, die persönliche Linienführung, die Oberflächenbeschaffenheit und der Farbeindruck die Basis für einen hohen Wiedererkennungswert des Originals.
Wie sich Antonio Stradivari von der Gestaltungsidee seines erfolgreichen Lehrers Nicolo Amati gelöst hat, so käme kein kreativer Musiker oder Dirigent auf den Gedanken so klingen zu wollen wie …
Deshalb lehne ich die Herstellung von exakten Kopien und Instrumenten mit einem historisierenden Erscheinungsbild ab.
Individuelle Wünsche
Ganz gleich ob Instrument oder Bogen, die individuellen Bedürfnisse eines jeden Musizierenden werden bei Interesse in einem intensiven Austausch gewürdigt. Modell, Holzmaserung, Klangvorstellung, Ausstattung oder Lackfarbe können hier zur Sprache kommen. Während des Entstehungsprozesses sind Sie herzlich eingeladen mir über die Schulter zu schauen.
Modell
Bei den verwendeten Modellen handelt es sich um eigene Entwürfe oder Umrisse, die an historische Vorbilder angelehnt sind.
Unter Berücksichtigung der Ergebnisse akustischer Forschung und der Kenntnis von historischen Arbeitstechniken verschiedener Schulen entstehen Instrumente, die in reiner Handarbeit und größter Liebe zum Detail hergestellt werden. Das impliziert: kein Zuarbeiten durch Mitarbeiter oder externe Hilfskräfte, keine Verwendung vorgefertigter Teile, kein Fräsen von Wölbungen, Einlagen oder Randstärken. Authentizität und gleich bleibende Qualität sind dadurch garantiert.
Holz
Ein konstruktives Geheimnis des Geigenbaus liegt im Gelingen einer günstigen Masse-Steife-Verteilung der Platten. Folglich kommt der Wahl des geeigneten Tonholzes eine entscheidende Bedeutung zu. Wichtige Aspekte sind die zu berücksichtigende Schallleitgeschwindigkeit und die Elastizität.
Die verwendeten Hölzer (Fichte und Ahorn) stammen alle aus Regionen, die bereits in früheren Jahrhunderten dem qualitativ hochwertigen Geigenbau dienten. Sie wurden von mir persönlich im Wald geschlagen, in Zusammenarbeit mit Tonholzhändlern erworben oder stammen aus Werkstattauflösungen renommierter Kollegen. Das Atelier verfügt daher über eine feine Auswahl abgelagerter Hölzer, die optisch und physikalisch höchsten Ansprüchen genügen.
Lack
Im Bereich der Holzpräparation und der Lackierung ermöglichen mir das langjährige und umfangreiche Studium historischer Quellentexte aus der Zeit der goldenen Periode des Geigenbaues, eigene Forschungsreisen und die konsequente Verfolgung neuester, wissenschaftlicher Untersuchungsergebnisse, den sachkundigen und ausschließlichen Einsatz von Lösungsmitteln, Harzen, Farbstoffen und sonstigen Hilfsstoffen, die nach heutigem Wissensstand schon zur Blütezeit des italienischen Geigenbaues Verwendung fanden.
Käufliche Fertigprodukte wie Grundierungen, Lacke oder Farblösungen werden nicht verwendet.
Materialtechnische Nähe zum historischen Vorbild und die Abwesenheit von Produkten mit unbekannten Inhaltsstoffen bieten weitgehenden Schutz vor negativen Effekten.
Der Verzicht auf eine Antikisierung der Instrumente macht den Einsatz von Säuren, Basen, Gasen und sonstiger Verfahren überflüssig. Damit werden die mögliche Zerstörung oder Veränderung der Holzstruktur und eine nachträgliche Verschlechterung der Tonqualität ausgeschlossen.
Klang
Neben dem äußeren Erscheinungsbild und einer schmeichelnden Haptik ist für jeden Musizierenden die Tonqualität in all ihren Facetten der entscheidende Parameter.
Um eine perfekte Harmonie zwischen Musiker und Instrument zu erreichen, lege ich größten Wert auf eine individuelle klangliche Feinjustierung und spieltechnische Bequemlichkeit.
Eine kostenlose Revision des Instrumentes innerhalb eines Jahres ist eine Selbstverständlichkeit.