STAATLICHE BERUFSFACH- UND FACHSCHULE FÜR GEIGENBAU UND ZUPFINSTRUMENTENMACHER MITTENWALD
Meine Ausbildung zum Geigenbauer (1991-1994) vertiefte ich durch ein umfangreiches privates Studium in- und ausländischer Quellen historischer und zeitgenössischer Autoren.
Ziel war es, ein besseres Verständnis der Arbeitsweisen des klassischen Geigenbaus in den Bereichen der Holzverarbeitung, Akustik, Lack- und Farbstoffherstellung zu erlangen.
Hinzu kam die theoretische und praktische Auseinandersetzung mit historischen Abstimmungstheorien (z.B. Fuhrmethode, Hutchinsmethode) und modernen Arbeitsmethoden (z.B. Modalanalyse), um sich dem Problem der Klanggestaltung von physikalischer Seite zu nähern.
Ein weiteres Interesse galt der Welt der Barockinstrumente und Barockbogen. Erste Anregungen dazu erhielt ich durch Ingo Muthesius (Paris).
PIERANGELO BALZARINI (CREMONA, ITALIEN)
Nach Mittenwald eröffnete sich mir die Chance, im italienischen Mekka des Geigenbaus zu arbeiten. Die zweijährige Tätigkeit für Pierangelo Balzarini (Triennalegewinner, Juror internationaler Geigenbauwettbewerbe), die mir zudem den fachlichen Austausch mit bedeutenden Kollegen aus aller Welt ermöglichte, war in geigenbauerischer Hinsicht prägend.
EMILIO SLAVIERO (CREMONA, ITALIEN)
Meine bogenbauerische Arbeit fundierte ich bei einem der namhaftesten Bogenbauer Italiens (Barockbogenbau und Bogenrestaurierung).
Parallel machte ich erste Versuche im Schnitzen von Köpfen für Barockinstrumente unter der Anleitung von Marcello Ive (Cremona).
TOMÁS PILAR (HRADEC KRÁLOVÉ, TSCHECHISCHE REPUBLIK)
Die Familie Pilar ist eine der bedeutendsten Geigenbauerdynastien Tschechiens. So verfügt sie über jahrzehntelange Erfahrung im Hinblick auf die Reproduzierbarkeit klanglicher Ergebnisse.
Hier nahm ich die Beschäftigung mit den systematischen Arbeitsmethoden zur Verteilung der Plattenstärken von Decke und Boden wieder auf.
FRANK RAVATIN (SAINT-FLORENT-LE-VIEL, FRANKREICH)
In der Zusammenarbeit mit Frank Ravatin, einem vielfach ausgezeichneten und als Juror für die „Violin Society of America“ tätigen Geigenbauer, setzte ich mich mit neuen stilistischen Ansätzen und Aspekten landestypischer bzw. persönlicher Arbeitstechniken auseinander.
HIERONYMUS KÖSTLER (STUTTGART, DEUTSCHLAND)
Nach Jahren des Neubaus war es mir wichtig, das Berufsbild mit dem Studium historischer Instrumente und deren Restaurierung zu komplettieren. Die ständige Präsenz wertvollster Instrumente in einer der renommiertesten Werkstätten für Restaurierung und Begutachtungen eröffnete weitreichende Möglichkeiten des Arbeitens und des Austausches mit Kollegen und Musikern.
ERWERB DES MEISTERTITELS
REINHARD FISCHER (HAMBURG, DEUTSCHLAND)
Reinhard Fischer gilt als Experte im Bereich der Barockinstrumente des deutschsprachigen Raumes (Thielke, Hoffmann). In dieser Zeit stand erneut der Bau von Barockinstrumenten und Barockbogen sowie das Erlernen von Schnitztechniken im Fokus.
WALTER KIRSCHFINK (SANTIAGO, CHILE UND BUENOS AIRES, ARGENTINIEN)
Schließlich entsprach ich der Bitte Walter Kirschfinks (Mitherausgeber der „Datenbank für Versteigerungen von Streichinstrumenten“, seit 1984) und unterrichtete als Geigenbaulehrer in seinen Werkstätten in Santiago und
Buenos Aires.
2003 ERÖFFNUNG DES „ATELIER FÜR STREICHINSTRUMENTE WÜRZBURG“